Habt Ihr zuvor schon mal von den Bands GABRIEL oder RIPPED &
RIVERSEA gehört? Ich auch nicht. Aber einen der Musiker dieser beiden
Gruppen, den kenne ich nun. Paul Cusick heißt der Mann, kurz Q, und er
war bei den Gruppen für die Gitarre zuständig. Seit 2009 ist er nun solo
unterwegs und daher auch gleich für das Songwriting, die Mehrzahl der
Instrumente, den Gesang sowie die Produktion seiner Musik zuständig.
Dass sich das auszahlt, bewies gleich seine erste Solo-Scheibe “Focal
Point“. Der Brite zelebrierte darauf das Andenken an alte Heroen wie PINK FLOYD, PINEAPPLE THIEF oder die frühen Werke von PORCUPINE TREE.
Dabei machte er neben auftürmenden Keyboardwänden durch sein
feinfühliges Gitarrenspiel auf sich aufmerksam, bei dem Vorbilder wie
David Gilmour (PINK FLOYD), Steve Rothery (MARILLION) oder Steven Wilson (unter anderem PORCUPINE TREE) unschwer erkennbar waren.
“P'Dice“ lautet der Titel des zweiten Werkes von Paul Cusick. Dafür
nahm Q eine Auszeit vom Job, baute sich ein eigenes Studio und machte
sich ans Werk. Musikalisch hat sich nicht so viel verändert – zum Glück,
wie ich hinzufügen möchte. Cusick ist seinem Sound, seinem Stil treu
geblieben. Das Album bietet wieder abwechslungsreiches Songwriting, wie
zum Beispiel beim Uptempo-Rocker-Opener Everything oder aber sphärisch-mystische Songs wie das anschließende God, Paper, Scissors. Bei dem elegisch-ausschweifenden Borderlines zeigt sich Cusick von seiner ruhigeren, oder wenn man will, verletzlicheren Seite. Ein Song mit reichlich Ambiete ist auch Hindsight, das Cusicks Sinn und Talent für überzeugende und berührende Spannungsbögen offenbart. Bei When It Rains fühle ich mich hingegen eher an Peter Gabriel erinnert.
Paul Cusick ist es gelungen, ein würdiges, weil spannendes
Nachfolgealbum zu “Focal Point“ nachzulegen. Wer die oben genannten
Musiker oder Bands mag, der sollte bei Paul Cusick auch mal reinhören.
Das Ganze ist nämlich so überzeugend, dass es ihm gelungen ist, solche
Koryphäen wie Marco Minnemann und Gavin Harrison für die
Schlagzeug-Aufnahmen zu gewinnen. Das will schon was heißen und ist
sicher ein weiteres Gütesiegel für dieses ohnehin klasse Album.
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